Mein erster Stadtmarathon

13. Oktober 2018

Nach einer guten Laufsaison hatte ich mir zum Abschluss noch meinen ersten Stadtmarathon vorgenommen. Das es ausgerechnet Dresden war ist eher Zufall oder besser gesagt ich hatte nichts besseres an dem Wochenende geplant…..So traf ich mich am Samstag mit den frisch gebackenen Mitgliedern vom Südthüringentrail e.V.  in der Bürgerei Dresden zum Essen und natürlich fachsimpeln. (aller liebste Grüße in diese Richtung)

Am Sonntag nach einer eher unruhigen Nacht starteten die 10 km Läufer bereits um 10:00 Uhr, bevor es für die HM und Marathonis eine halbe Stunde später an den Start ging. Ich stand mit Tina, Mirco, Stefan, Chrissi und Matze im hinteren Drittel der rund 6.500 Läufer. Die Temperaturen waren mit rund 15° angenehm und die Motivation mal ein Marathon unter 4.00h zu laufen war eh da.

Nach ca. 1 km ging es über die Marienbrücke und wir liefen eine 6.00 Pace mitten im riesigen Feld. Ich hatte mir insgeheim die 3.45h Pacemaker zum Ziel gesetzt und war gespannt ob und wenn ja wann ich die Fähnchen vor mir sehen würde. Um dass zu erreichen verabschiedete ich mich von Stefan der erst mal bei den 4.00h Pacemakern bleiben wollte und setzte langsam zum überholen an bis ich meine Wohlfühl-Geschwindigkeit erreicht habe und in einer angenehmen Läufergruppe frei laufen konnte. 

Die an der Strecke stehenden Helfer, Zuschauer, Trommler und Dixi-Bands verursachten nicht nur eine regelmäßige Geflügelhautentzündung sondern auch schnelle Laufzeiten. Bei km 19 tauchten am Horizont endlich die Fähnchen der 3:45h Gruppe auf und ich konnte mein Tempo etwas reduzieren. Kurz vor der 21km Durchgangszeit hieß es Abschied nehmen von den Halbmarathonis, noch schnell ne Ghetto-Faust und abbiegen auf den schweren Teil des Marathons.

Meine HM Durchgangszeit mit 1:48h war super und ich fühlte mich noch echt gut. Das einzig blöde war, dass es immer wärmer wurde und die Strecke nun am Elbufer, in wunderschöner Lage, allerdings in praller Sonne lag. Ich nahm zwar konsequent alle 10km eine Salztablette mit reichlich Flüssigkeit um meinen enormen Schweißverlust zu kompensieren, merkte nun aber bei km 28  dass so ein Stadtmarathon fast genauso anstrengend ist wie unser geliebter Rennsteiglauf. Beim letzten VP habe ich meine liebgewonnenen Pacemaker ziehen lassen um die letzten 4km nicht einzugehen. Zwei km vor dem Ziel überholte mich Stefan mit einem «Hop häng dich dran» was ich nach 200 Metern im Windschatten aufgeben musste. 

Gerne würde ich schreiben, dass ich den letzten Kilometer genoss, dass ich die einzigartige Atmosphäre aufsog und dass so ein Marathon einfach das geilste……..es war einfach nur noch Kampf. Witzig nur, jeder der über Ziel läuft lacht,  ich dann auch jedoch nur weil ich glücklich war es geschafft zu haben.

 

Ach ja, meine Ziel die 3:45h war ne Punktlandung und ich fuhr mit stolzgeschwellter Brust und bleischweren Beinen mit Chrisi und Lars im Auto(der ne 3:12h lief!!) Richtung Heimat.

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